BLOG: 2024-05-12

Wie ich denke, so bin ich

Liebe KUBYaner!

Was habe ich davon, wenn ich unsterblich bin? Ich lebe jetzt. Ich denke nicht ans Nicht-Leben.
Schon zu denken nicht zu denken, wirkt sich auf deine Lebensqualität aus, denn du wirst das Denken nie abstellen können.

Die einzige Pause, die du bekommst, ist dein Tiefschlaf, weil du dich nicht erinnerst, was du gedacht hast, obwohl du gedacht hast. Tief schläfst du nur körperlich, aus Erschöpfung, geistig schläfst du nie.

Das Denken bestimmt dein Lebensgefühl und damit deine Lebensqualität bis in dein körperliches Befinden hinein.

Wir leben in einer Epoche, in der, was wir sehen, die meisten Gedanken produziert. Die Höhlenmenschen lebten in der Ohren-Epoche. Es richtet sich danach, welches Sinnesorgan man am stärksten für das Überleben braucht.

Wenn es pechschwarz ist und 49 Tage so bleibt, fällt der Epochen-Sinn weg.

Da meine Ohren nicht trainiert sind und mein Geo-Orientierungssinn ebenfalls nicht funktioniert und ich beim Schmecken ohne Augen hilflos bin, bleiben nur noch Tasten und Denken.

Wenn Reize fehlen, die mein Denken lenken, verselbständigt es sich und wird chaotisch. Du kannst versuchen, mit Onanieren deine Gedanken in eine bestimmte Richtung zu bringen. Aber auch da stellst du fest, es ist nicht die Mechanik, die das Gefühl produziert, sondern wiederum das Denken.

Die Bilder, die du dabei im Kopf hast, machen das Gefühl. Diese Bilder musst du nicht sehen können, du denkst sie.

Für deine Lebensqualität ist es entscheidend, dir bewusst zu werden, es ist dein Geist, der das Lebensgefühl produziert, nicht die Mechanik, nicht der Körper, nicht die Materie.
Das ist keine Frage von entweder, oder und nicht von sowohl, als auch, sondern von der Hierarchie des Seins.

Das Komische ist, dass auch ohne Körper die Mechanik eine geistige Rolle spielt.

Ich habe im Blog 1 Jan Rak erwähnt, den Quantenphysiker von CERN. Der sagt, Materie, also auch Mechanik, gibt es nicht. Sie existiert ohne Körper, denn wir können sie denken.

Ja, das stimmt. Ob du einem mechanischen, biochemischen Menschenbild oder einem geistig-seelischen folgst, entscheidet sich schon auf der nicht-materiellen Ebene im Denken. Deine Lebensqualität hängt also nicht nur davon ab, was du tust und hast, sondern schon vorher von dem, was du denkst.

Wie ich denke, so bin ich lautet die dazugehörige Affirmation.

Als Blinder musst du dich permanent konzentrieren, planen wie beim Schach.

Ohne Sehkraft merkst du, was das heißt. Materie gibt es nicht, alles ist primär Geist.

Jede Handlung bedarf einer geistigen Planung. Du machst nichts automatisch oder spontan.

Wer blind geboren ist und blind bleibt, hat auch Bilder. Die Augen haben das Bild schwarz, manchmal auch grau durchwachsen, sogar mit Blitzen, aber was einen beschäftigt und wovon die Gefühle abhängig sind, sind die inneren Bilder. Die siehst du, ohne zu sehen.

Die Mechanik inklusive allem, was wir Materie nennen, ist ein Füllstoff, der mit jedem Gefühl belegt werden kann, das der Geist durch assoziierte Bilder produziert.

Meine Hauptfrage im Dunkel-Retreat war:

Welche Bilder liefert mein Geist?

Mit der Alternative mein oder der Geist beginnt die Herausforderung, Verantwortung für das / mein Denken zu übernehmen.

Ich bemühte mich um Kontrolle über mein Denken, musste aber feststellen, dass mir mein Geist immer wieder entglitt wie die Maus der Katze. Manchmal musste ich richtig streng mit mir sein: Stopp, Stopp! – Da denkst du jetzt nicht weiter! – Stopp ‼️ Das funktioniert.

Dann kommt aber sofort der nächste Gedanke, und ich muss entscheiden, mag ich ihn oder mag ich ihn nicht. Wenn ich das nicht blitzschnell im Bruchteil einer Sekunde entscheide, hat der Gedanke mich schon eingenommen, bevor ich ihn habe stoppen können, wenn er mir nicht gefällt.

Im Alltag wundere ich mich oft, wie viele Menschen es gibt, die sich ständig ausdenken, wie schlimm es werden könnte, als wären sie Masochisten.

Im Retreat half es mir, Kontrolle über mein Denken zu bekommen, indem ich mich gezwungen habe, laut zu denken – richtig laut! Schon beim Auftauchen hat der Gedanke Stimme. Da spielt plötzlich Grammatik eine große Rolle. Stumm denkt es sich frei davon. Die Grammatik verlangsamt das Denken und ist dadurch wesentlich leichter zu kontrollieren. Das tut gut. Langsam lernst du, dich selbst glücklich zu denken. Das tut gut.

Sogar deine Körperzellen, die die Würmer oder die Flammen fressen werden, sterben nicht, sondern vollziehen lediglich einen Aggregatwechsel, indem sie ihre Moleküle neu formieren.

Reinkarnieren ist nichts anderes als ein Aggregatwechsel. Du erschaffst dir mit deinem mitgebrachten Bewusstsein (Denken) eine (etwas) neue Form. Das ist alles.

Alles Gute bis nächsten Sonntag!

Herzlichst
Clemens Kuby

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Wie ich denke, so bin ich - 2024-05-12